Aphthen- Allgemeines, Ursachen, Symptome, Behandlung und Prävention
Was ist eine ,,Aphthe‘‘?
Aphten sind Schleimhautdefekte (Ulzerationen) und gehören zu den häufigsten Mundschleimhauterkrankungen. Der Name leitet sich vom griechischen Wort für ,,Schwämmchen‘‘ ab. Typische Merkmale einer Aphthe sind leicht eingesunkene Entzündungen mit milchigem Belag, der eine gelbliche bis grauweißliche Färbung aufweist. Aphthen sind zumeist auf dem Gaumen, an den Mandeln, auf dem Zahnfleisch, an der Zunge oder auf der Schleimhaut der Lippen und Wangen zu finden, vereinzelt auch an den Genitalien. Etwa 2-10 % der Bevölkerung sind betroffen, davon mehrheitlich Frauen. Aphthen sind zumeist rezidivierende Erkrankungen, jedoch eher ungefährlich, da sie in der Regel innerhalb einiger Wochen wieder abheilen. Entgegen einem weit verbreiteten Irrglauben, sind Aphthen nicht ansteckend!
Es gibt verschiedene Arten von Aphthen: Am häufigsten kommen die sogenannten Minor-Aphthen vor. Sie sind eher harmlos und werden nur einige Millimeter groß, nach ein paar Tagen sind diese in der Regel wieder abgeheilt. Mit Major-Aphthen hat man hingegen mehrere Wochen zu kämpfen, diese können einen Durchmesser von 1-3 cm annehmen. Eine Ausnahme bleiben die sogenannten ,,herpetiformen‘‘ Aphthen, typischerweise in Form von vielen stecknadelgroßen Geschwüren. Von letzterem Aphthen-Typ ist man in der Regel jedoch nur einmal im Leben betroffen.
Was sind die Auslöser?
Überreaktionen des Immunsystems, bei denen Gewebe abstirbt, können Aphthen zur Folge haben. Durch Löcher in der Mundschleimhaut werden dabei Nervenenden freigelegt, so dass diese Stellen besonders schmerzempfindlich sind. Zwar sind mögliche Ursachen noch umstritten, man nimmt jedoch an, dass Genetik, Stress, Nährstoffmangel (v.a. Vitamine), eine verletzte Mundschleimhaut (z.B. durch zu harte Zahnbürsten oder Zahnspangen), hormonelle Veränderungen (z.B. durch Verhütungsmittel), Natriumlaurylsulfat (SLS) in manchen Zahnpasten und histaminhaltige Nahrungsmittel eine Rolle spielen. Systemische Krankheiten (z.B. Morbus Behçet), Viren und Bakterien, Darmkrankheiten, eine schlechte Mundhygiene oder schlechtsitzende Zahnspangen/Prothesen verursachen vermutlich rezidivierende Aphthen.
Gibt es eine typische Symptomatik?
Meistens signalisiert ein leichtes Brennen oder Kribbeln, dass sich eine Aphthe anbahnt, gefolgt von einer Rötung bzw. Schwellung der betroffenen Stelle. Je nachdem, wo die Aphthe auftritt, schränkt sie durch einen brennenden, teilweise auch stechenden Schmerz den Alltag ein. So können das Schlucken, Kauen, Essen, Trinken und Sprechen beeinträchtigt werden. Manche Nahrungsmittel verstärken die Reizung der Mundschleimhaut und sollten von Betroffenen gemieden werden (z.B. scharfe Gewürze, saures Obst, hartes Brot und scharf Gewürztes).
Wie werden Aphthen behandelt?
Aphthen sind in der Regel harmlos. In folgenden Fällen sollte man jedoch nicht auf einen Arztbesuch verzichten: Bei besonders großen Stellen oder Aphthen, die nicht innerhalb von 2-3 Wochen abheilen, bei wiederkehrenden Aphthen sowie bei bakteriellen Infektionen. Behandelt werden Aphthen mit schmerzlindernden Gelen, Sprays und Salben, betäubend wirkenden Lutschtabletten, Tinkturen und Mundspülungen sowie entzündungshemmenden Wirkstoffen wie Kortison (nur bei den besonders schlimmen Entzündungen). Major-Aphthen werden mit Laser behandelt (40-80 EUR). Salbei- und Kamillentee, Teebaumöl, Nelke, Myrrhe, Melissen-Extrakt, Aloe Vera, Honig kombiniert mit Kurkuma und Rhabarberwurzel sind bewährte Hausmittel. Nicht zu empfehlen ist die Anwendung von Backpulver, Ingwer und Salz an den entzündeten Stellen.
Wie kann man Aphthen vorbeugen?
Wie bei den meisten Erkrankungen, die durch ein geschwächtes Immunsystem hervorgerufen werden, beugt man am besten durch gestärkte Abwehrkräfte vor. So fördert beispielsweise eine Probiotika-Kur die Darmgesundheit. Eine gesunde Ernährung, Schlaf und Sport vermindern Stress und stärken das Immunsystem. Jedoch darf auch die Mund- und Zahngesundheit nicht vernachlässigt werden, wofür eine gründliche Mundhygiene und regelmäßige Zahnchecks erforderlich sind. Wir raten außerdem von Zahnpasten mit dem Wirkstoff Natriumlaurylsulfat ab.
Wer aktuell mit Aphthen zu kämpfen hat, sollte vorübergehend folgende Lebensmittel von seinem Speiseplan streichen: Nüsse, Tomaten, Zitrusfrüchte, Obstsäfte, Pfeffer, Curry, histaminhaltige Speisen, grobe Nahrungsmittel, Alkohol und Kohlensäure in Getränken.