Was Sie über Zahnfleischwucherungen wissen sollten!

Einführung

Bei Zahnfleischwucherungen kommt es zu einer übermäßigen Zellvermehrung und -vergrößerung im Zahnfleischgewebe, was zu einer deutlichen Schwellung führt. Dieser Zustand, auch bekannt als Gingivahyperplasie oder umgangssprachlich wildes Zahnfleisch, bewirkt eine Volumenzunahme des Zahnfleisches. Obwohl diese Wucherungen in der Regel harmlos sind, können sie Schwierigkeiten beim Essen und Sprechen verursachen und ästhetisch störend sein. Männer leiden häufiger unter Zahnfleischwucherungen als Frauen.

Symptomatik

Merkmale von Zahnfleischwucherungen sind eine fortschreitende Zahnfleischschwellung und -vergrößerung, so dass sich das Zahnfleisch deutlich rötet und dunkel verfärbt. Teilweise verdickt sich der Zahnfleischrand, wodurch sich Zahnfleischtaschen zwischen Zahnfleisch und Zahnhals ausbilden. Schlechter Atem und Zahnfleischbluten, selbst bei vorsichtiger Nutzung von Zahnseide und Zahnbürste, sind häufige Begleiterscheinungen. Zudem ist der betroffene Mundbereich besonders empfindlich gegenüber Berührungen und Temperaturveränderungen. Zahnfleischwucherungen können das komplette Zahnfleisch betreffen oder sich auf die Umgebung einzelner Zähne beschränken.

Entstehung

Mögliche Ursachen für Zahnfleischwucherungen:

  • Mechanische Irritation durch falsch sitzenden Zahnersatz (z.B. nach Implantateinsatz)
  • Allergische Reaktionen auf Materialien des Zahnersatzes
  • Schwankungen des Hormonspiegels (z.B. in der Pubertät, Schwangerschaft und in den Wechseljahren)
  • Erbbedingte Anfälligkeit
  • Vitamin- und Mineralstoffdefizit (z.B. Vitamin C)
  • Begleitende Symptome von Erkrankungen (z.B. Leukämie und Diabetes)
  • Nebenwirkungen bestimmter Medikamenten-Wirkstoffe (z.B. Cyclosporin A)
  • Unzureichende Dentalhygiene (Zahn- und Mundpflege)

Konsequenzen

Stark ausgeprägte Zahnfleischwucherungen können Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme (Trinken, Schlucken, Kauen) verursachen, was im Extremfall zu Untergewicht und Dehydrierung führen kann. Da diese Wucherungen in der Regel schmerzfrei sind, werden sie häufig erst in einem späten Stadium entdeckt. Außerdem erhöht das überschüssige Zahnfleisch das Verletzungsrisiko durch die Zähne des gegenüberliegenden Kiefers. Darüber hinaus macht das stark verdickte Zahnfleisch eine gründliche Zahnpflege schwieriger, was die Mundgesundheit weiter beeinträchtigt.

Therapieansätze

Die Behandlung von Zahnfleischwucherungen hängt von der jeweiligen Ursache ab. Mögliche Maßnahmen sind die Anpassung oder Änderung der Medikation, die Therapie zugrunde liegender Erkrankungen oder der Wechsel auf besser sitzenden Zahnersatz. Ebenfalls wichtig ist eine gute Mundhygiene. Diese umfasst die regelmäßige Anwendung von Zahnseide und Mundspülungen sowie gründliches Zähneputzen. Zusätzlich ist eine jährliche prophylaktische Zahnreinigung erforderlich, um Plaque und Zahnstein zu beseitigen und damit Entzündungen vorzubeugen. Bei stark ausgeprägten Zahnfleischwucherungen kann eine Gingivektomie, also die chirurgische Entfernung des überschüssigen Zahnfleisches, notwendig sein. Wer Zahntourismus in Betracht zieht, sollte sich bei der gewählten Zahnklinik im Ausland erkundigen, ob dieser operative Eingriff dort durchgeführt wird.

Im Allgemeinen klingen die Symptome von Zahnfleischwucherungen häufig von selbst ab, nichtsdestotrotz ist bei starkem Zahnfleischwachstum ein Kontrollbesuch beim Zahnarzt ratsam! Der Zahnarzt kann nach einer genauen Untersuchung der Ursachen eine geeignete Behandlungsstrategie festlegen.